Die Gemeinde auf dem Weg durch die Wüste, hin zum Gelobten Land: das ist die Grundidee der Kreuzkirche. Deshalb hat sie eine Zeltform. Zweimal zwanzig Fenster, jeweils rechts und links, leicht aufsteigend, symbolisieren die 40 Jahre der Wüstenwanderung des Gottesvolkes.
Altar, Taufstein und Kanzel sind aus Eichenholz des Westerhöfer Waldes, von Bäumen stammend, die zur Zeit des 30jährigen Krieges vor über 300 Jahren gepflanzt wurden.
Und ein Turm gehörte für den Kirchenvorstand auch dazu- gegen den Willen der Landeskirche in Hannover- mit vier Glocken, aus Spenden finanziert, deren Klang auf die Töne der Innenstadtkirchen abgestimmt wurden.
Gebaut wurde sie 1965/ 1966, also 20 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Dieser furchtbare Krieg hatte viele Menschen aus Schlesien, Pommern, Ostpreußen durch Flucht und Vertreibung in diesen neuen Stadtteil „Röddenberg“ oder „Siechenfeld“- gespült. Ihr Glaube war das, was sie mitnehmen konnten, was ihnen in all den schlimmen Erfahrungen Halt gab.
Die ersten Jahre nach der Einweihung im November 1966 wurden die Gottesdienste ohne Orgelklänge gefeiert, so festigte sich der Gemeindegesang. Aber dann war man froh, dass die Spenden für eine Orgel reichten. Sie wurde von der Orgelwerkstatt Paul Ott, Göttingen, erbaut.
Schon vor Bau der Kirche gab es auf dem Gelände einen evangelischen Kindergarten, und im Untergeschoss ein Gemeindehaus. Ein Zuhause für zahlreiche Gruppen, Posaunenchor, andere Chöre, Konfirmand:innen. Inzwischen mit Solardach und Blühwiese davor.
Daneben das Pfarrhaus. Heute ist es das Domizil der „Tagesgruppe Röddenberg“, sie wird von Venito, (früher: „Stephansstift“) einer diakonischen Jugendhilfeeinrichtung, für Grundschulkinder betrieben.
Text von Johanna Friedlein