Die kleine Kapelle mit ca. 50 Sitzplätzen bestimmt nicht das Dorf, eher fügt sie sich leise, als eines der ältesten Gebäude, in das dörfliche Leben mit ein. Und trotzdem ist sie dort nicht wegzudenken.
Um1300 wird ein „plebanus Thidericus de Uderde“ urkundlich erwähnt. Daher ist anzunehmen , dass es in dem kleinen Ort Uehrde eine Predigtstelle gab. In späteren Schriftstücken wird eine Kirche oder Kapelle von Uehrde immer wieder erwähnt. Während des 30jährigen Krieges wurde sie, wie auch das Dorf und das Umland, geplündert und zerstört. Anschließend baute man sie aber rasch wieder auf und renovierte sie später. Das belegen Jahreszahlen an der Fassade des Kirchleins. Die letzte große Renovierung des denkmalgeschützten Gebäudes war 1992-96.
Das Innere der Kapelle wirkt hell und freundlich. Der Altar und die Kanzel fallen ins Auge. Ein besonderes Schmuckstück ist allerdings die denkmalgeschützte Orgel aus dem 18. Jahrhundert. Als eine der ältesten Orgeln im Kirchenkreis musste sie 1842 in Eisdorf einer neuen Engelhardt Orgel weichen und erklingt seitdem in Uehrde zum Gottesdienst oder zu Konzerten.
2011 wurde die Stiftung Kapelle Uehrde gegründet. Sie macht es sich zur Aufgabe finanzielle Unterstützung zu leisten und das Gemeindeleben aktiv mit zu gestalten. So werden an Himmelfahrt und an Erntedank ein stadtweiter Gottesdienst open air gefeiert. Gern wird die Kapelle zu Hochzeiten oder Taufen genutzt. Auch kleine Konzerte finden statt. Am jeweils ersten Sonntag im Monat sind alle zum Gottesdienst eingeladen. Genaueres zu den Gottesdiensten ist in der „Kirchenzeitung Turm zu Turm“ zu lesen.